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Beim Thema Organspende wird immer wie selbstverständlich vorausgesetzt, dass das wertvollste daran, nämlich das vitale Organ, kostenlos abgegeben werden muss; obwohl alle übrigen Beteiligten kräftig daran verdienen. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass man Spenderorgane nicht jenen verpflanzte, die es am nötigsten brauchten, sondern denen, die am bestenen dafür zahlten (Ref: Zeit.de, DW); von einer Dunkelziffer ist auszugehen.

Ich finde, das mindeste, das man als „Spender“ erwarten dürfen sollte, ist die Übernahme der Kosten für eine würdige traditionelle Beerdigung einschließlich Leichenschmaus. Schon rein moralisch. Ich verstehe nicht, dass die Erwartung gutes zu tun (z.B. Leben zu retten, sich erkenntlich zu zeigen, Bedürftige zu unterstützen) im Zusammenhang mit Organhandel (das ist treffender als „Spende“) in quasi stiller Übereinkunft nur so einseitig in Anspruch genommen werden soll. Organspender sind ja nicht nur reiche Leute; viele haben nicht das Geld für eine Beerdigung. Ein Sargblumengesteckt kosten locker an die 400 €, eine ganze Beerdigung mit Sarg, Einäscherung und neuerdings Reerdigung kostet insgeamt mindestens ein paar tausend Euro; der Leichenschmaus (das übliche Essen mit Freunden und Familienangehörigen) ist dabei noch das vergleichsweise billigste.

Geldmangel ist längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Meine letzten beiden Beerdigungen mussten ohne großes Essen auskommen; einmal gab es Frühsück beim örtlichen Becker, ein andernmal Kaffe und Kuchen in einem Restaurant.

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Wenn immer man mal Linux o.ä. auf einen Stick (oder SD-Karte) flasht, kann es vorkommen, dass dieser unter Windows nicht mehr zu lesen ist. Wegwerfen ist jedoch keine gute Option.

Oft sind solche Fälle mit dem CLI-Tool diskpart wieder zu regenerieren. Hier somit die Anleitung.

1) mit Win+R mit cmd oder powershell die Shell starten
2) dort diskpart starten
3) list disk listet die verfügbaren Disks auf (siehe Screenshot oben)
4) anhand der angegebenen Kapazität lässt sich der Stick erkennen – in meinem Falle 29 GB, also Datenträger 2
5) diese muss jetzt ausgewählt werden: select disk 2
6) Inhalte löschen mit: clean
7) Partition erstellen mit: create partition primary
8) wenn das erfolgreich war: format fs=fat32 quick, wenn Medium > 4 GB: format fs=ntfs
9) diskpart beenden mit: exit

Danach müsste der Stick wieder einsatzfähig sein.

Tipp: Gibt man nur list ein, erfährt man, was man alles auflisten lassen kann; also: DISK, PARTITION, VOLUME und VDISK.

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Kategorien Ratgeber, Technisches

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Anlässlich der Umrüstung meines NAS (Wikipedia) auf SSD (zu Minderung von Gräuschentwicklung und Stromverbrauch) habe ich mich ein wenig mit Bandbreiten-Tests von Netzwerken beschäftig. Das Bandbreiten-Test-Tool iperf3 ist, soweit ich es überblicke, das übliche Werkzeug, um Übertagungsraten zu ermitteln. Dabei wird auf dem Zielrechner iperf3 als Server gestartet (iperf3 -s) , dann wird vom Ausgangsrechner mit iperf3 -c IP oder URL die Messung über die Strecke dazwischen gestartet. Auf diese Weise kann man die Übertragungsraten des eigenen LAN testen; die liegt in meinem LAN bei 940 MBit/s (bei Verwendung von 1 Gbit-Netzwerktechnik), bzw. bei 94 Mbit/s bei Messung zu einem Raspi 3B, der nur mit einem 100 Mbit-Anschluss ausgestattet ist.

Aber die Verbindung nach draußen in die Welt sieht es ganz anders aus! An 50 MBit/s kommt in der Regel man kaum heran.

Nachfolgend habe ich in einer Tabelle zusammengefasst, was ich an Übertragungsraten von meinem PC in die Welt gemessen habe:

Land Stadt senden empfangen ipferf3-Test
Deutschland Hamburg 108 Mbits/sec 99.1 Mbits/sec iperf3 -c speedtest.studiofunk.de -p 5200 -P 10 -4 -R
Dänemark Kopenhagen 43.5 Mbits/sec 42.7 Mbits/sec iperf3 -c speed.fiberby.dk -p 9201-9240
GB London 43.2 Mbits/sec 42.4 Mbits/sec iperf3 -c speedtest.lon12.uk.leaseweb.net -p 5201-5210
Finnland Helsinki 43.5 Mbits/sec 42.0 Mbits/sec iperf3 -c 41.226.22.119 -p 9202-9240
Niederlande Amsterdam 43.0 Mbits/sec 42.3 Mbits/sec iperf3 -c spd-nlsrv.hostkey.com -p 5201
Tunesien Tunis 42.7 Mbits/sec 41.2 Mbits/sec iperf3 -c 41.226.22.119 -p 9202-9240
Island Reykjavik 42.2 Mbits/sec 40.7 Mbits/sec iperf3 -c spd-icsrv.hostkey.com -p 5201
Polen Warschau 41.6 Mbits/sec 41.3 Mbits/sec iperf3 -c speedtest-w5-rnp.play.pl
Deutschland Berlin 41.7 Mbits/sec 40.9 Mbits/sec iperf3 -c a209.speedtest.wobcom.de
Kanada Montreal 41.8 Mbits/sec 38.9 Mbits/sec iperf3 -c speedtest.mtl2.ca.leaseweb.net -p 5201-5210
Österreich Wien 38.4 Mbits/sec 37.7 Mbits/sec iperf3 -c lg.vie.alwyzon.net -p 5202-5203
USA Seattle 38.4 Mbits/sec 35.8 Mbits/sec iperf3 -c speedtest.sea11.us.leaseweb.net -p 5201-5210
Deutschland Berlin 35.7 Mbits/sec 34.8 Mbits/sec iperf3 -c a110.speedtest.wobcom.de
Malaysia Kuala Lumpur 35.3 Mbits/sec 33.0 Mbits/sec iperf3 -c rockingham.wa.speedtest.optusnet.com.au
Maritius Port Louis 34.0 Mbits/sec 31.5 Mbits/sec iiperf3 -c speedtest.telecom.mu -p 5201-5209
Hongkong Hongkong 31.2 Mbits/sec 9.93 Mbits/sec iperf3 -c speedtest.hkg12.hk.leaseweb.net -p 5201-5210
Neuseeland Auckland 30.7 Mbits/sec 24.0 Mbits/sec iperf3 -c speedtest5.nownz.co.nz
Schweden Stockholm 23.8 Mbits/sec 23.7 Mbits/sec iperf3 -c speedtest.ownit.se
Japan Tokyo 18.4 Mbits/sec 15.5 Mbits/sec iperf3 -c speedtest.tyo11.jp.leaseweb.net -p 5201-5210
Brasilien São Paulo 15.7 Mbits/sec 14.1 Mbits/sec iperf3 -c 138.199.4.1
Ukraine Poltava 11.0 Mbits/sec 11.0 Mbits/sec iperf3 -c speedtest.solver.net.ua
Australien Sydney 1.35 Mbits/sec 486 Kbits/sec iperf3 -c rockingham.wa.speedtest.optusnet.com.au

Es gibt einem zu denken, wenn die Übertragung von Lübeck aus nach Warschau besser ist als nach Berlin, bzw. Verbindungen innerhalb Deutschlands sich im Mittelfeld hinter Tunesien und Island befinden. Die Werte nach China und Russland hätten mich sehr interessiert, aber ich habe keine entsprechenden iperf3-Server gefunden.

Erklärend muss man natürlich sagen, dass Übertragungsraten nicht allein von der Ausstattung der technischen Infrastruktur abhängen, sondern auch von deren Auslastung (aktueller Gebrauch). Die hier ermittelten Werte schwanken also entsprechend. Eigentlich müsste man jeweils mit angeben, zu welcher Tageszeit und an welchem Tag (Werktag in dem Land?) man die Werte ermittelt hat

Öffentliche iperf3-Server findet man in Internet: Suche mit Qwant (im Gegensatz zu Google ohne Tracking).

Meine Anbindung erfolgt über Fritzbox 7580 (nicht uralt, aber nicht die neueste) über eine 10 GB-Ethernetleitung vom PC an den Switch Netgear GS110EMX; so lange die Fritzbox aber nur 1 GB-Ethernetports hat, hat eine 10 GB Etherntleitung keinen Performacegewinn nach draußen.

In Anbetracht dieser Übertragungsraten, muss man sich ehrlich fragen, wem (außer dem Anbieter) ein Angebot von z.B. 250 MBit/s nützt, wenn über DSL die besten Übertragungsraten < 50 Mbit/s liegen.

Aber auch hier gibt es Irrationalitäten. Früher hatte ich einen 20 Mbit/s-Tarif bei Vodafone, der dauernd zusammenbrach, aber als ich auf einen 50 Mbit/s-Tarif wechselte, hörten die Störungen auf. Die Telekom nennt als Voraussetzung für die Magenta TV-Tarife eine Anbindung mit 100 MBit/s – ich frage mich, warum? Habe ich einen technischen Zusammenhang übersehen?

Sollte jemand einen entscheidenen Denkfehler in meinen Betrachtungen erkennen und mich nicht dumm sterben lassen wollen, bin ich für einen Hinweis dankbar (mlemke@son-schiet.de). Als Anwender muss man von allem ein bisschen Ahnung haben, aber kann nicht überall Experte sein.

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Aktuell habe ich mich nach NAS-tauglichen SSDs höherer Kapazität umgesehen. Als Ersatz für meine drei Seagate Ironwolf (je 6 TB), damit mein NAS nicht so viele Geräusche fabriziert und weniger Strom frisst.

Da ich mir immer gern auch die Produktdaten auf der Herstellerseite anschaue, fällt mir natürlich auf, wenn der Straßenpreis eines Produktes über dem des Shops der Herstellerseite liegt. Typischerweise ist es genau umgekehrt; in der Regel sind die Straßenpreise deutlich niedriger als die unverbindliche Preisempfehlung, bzw. dem unverbindlichen Verkaufspreis (UVP) des Herstellers.

Die WD Red™ SA500 NAS SATA SSD mit 4 TB Kapazität kosten heute beim Hersteller Wester Digital 309,49 € (UVP ist angegeben mit 366,99 €). Um so erstaunlicher ist es, dass das Preiportsal Idealo hier Amazon als den billigsten Anbieter mit 410 € angibt (siehe Screenshot oben) – über 40 € über dem UVP, bzw. gut 100 € teurer als direkt beim Hersteller.

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Direktangebot im Shop von WD: 309,49 €

Also immer schön kritisch bleiben. Amazon hat nicht immer das beste Angebot und auch Preisportale wie Idealo haben die Hersteller nicht immer im Blick; vielleicht listen die überhaupt auch nur zahlende Händler. Kann auch sein, dass sich sinkende Preise nur verzögert im Einzelhandel niederschlagen.

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Nems-Linux verspricht auf seiner Website (https://nemslinux.com/): „Das Ziel von NEMS Linux ist es, eine kostenlose, aktuellen Version des Nagios Enterprise Monitoring Server für Raspberry Pi mit vollem Funktionsumfang bereitzustellen. Es hat jede Menge Features und wird gleichzeitig für solide Stabilität und schnelle Leistung optimiert“ – verlockend! Da will man doch gleich zuschlagen. Leider klappt es unter Umständen mit der Intallation nicht gleich, wenn man nach den Anweisungen der Website verfährt.

Ein Einführungs-Video beschreibt, wie man mit dem Raspberry Image-Writer das Nems-Image auf eine Speicherkarte schreibt. Allerdings mit einer älteren Version dieses Programms (v1.7.3) . Ich selber habe die z. Zt. aktuelle Version v1.8.5 auf meinem Rechner. Diese Version ist um einiges komfortabler als im Video gezeigt. Auf Version v1.7.3 wählt man das zu kopierende System, dann das Ziel, wobei man alle möglichen Speicher-Ziele angezeigt bekommt (der Sprecher gibt noch Tipps, wie man vermeidet, versehentlich den falschen Speicher zu überschreiben).

In v1.8.5 sind diese Fehler ausgeschlossen. Man wählt erst die Version des Pi, dann das Linux über „Use custom“ wie in dem Video beschrieben und dann das Speicherziel, wobei anders als bei der Version in dem Video, ausschließlich SD-Karten angezeigt werden (bei mir nur die eine, die über einen Cardreader mit dem PC verbunden ist). Man wählt hier also die ZIP-Datei, welche das Nems-Image enthält aus. In dem Video gibt es nun nur noch die Option „write“, in der neuen geht es aber weiter mit folgendem Dialog:

Bild 8 kann nicht angezeigt werden

Unter „Einstellungen bearbeiten“ kann man den Usernamen und das Passwort festlegen, sowie weitere Einstellungen wie z.B. solche zum zum WLAN. Oder eben diese Einstellungen, die man vielleicht zuletzt für ein anderes Image benutzt hatte, löschen.

Wenn man hier nicht löscht und nun (wie ich) irrtümlich „ja“ klickt, weil man „nein“ mit Abbruch assoziiert, stößt man beim späteren Start von Nems-Linux auf das Problem, dass die voreingestellten und die auf der Nems-Website genannten Login-Daten (user: nemsadmin und password: nemsadmin) nicht funktionieren (access denied).

Leider wird nirgends auf dieses mögliche Problem hingewiesen. Die Lösung ist aber gar nicht so schwierig, wenn man weiß, dass die im Raspi-Imager vorgenommenen Einstellungen in das NEMS-Image übernommen werden. Man loggt sich also mit den im Setup des Pi-Imager eingetragenen und gespeicherten Login-Daten mit SSH ein.

Ich benutze als SSH-Client nicht das altbackene Programm PUTTY, sondern das hervorragende moderne Programm MobXTerm, man kann aber auch einen beliebigen Chrome-basierten Browser benutzen (https://IPADRESSE:9090/system/terminal); als IPADRESSE wird logischerweise die ipv4-Adresse des Raspi mit dem Nems-Linux gesetzt.

Und, voi lá:

Bild 7 kann nicht angezeigt werden

Nun kann es konstruktiv weiter gehen, Nems zu konfigurieren. Das ist an dieser Stelle aber nicht Thema.

Letztenendes ist die Installation über den aktuellen Raspberry-Imager erheblich komfortabler und weniger Fehleranfällig. Die Login-Daten nemsadmin mit Passwort nemsadmin werden im weiteren Installationsprozess zwar automatisch gelöscht (die mit dem Raspi-Imager erzeugten ebenso) und man muss einen neuen Usernamen eingeben, aber dann nimmt man halt dasselbe.

Falls man Konfigurationsfehler begeht, ist es für nicht-Linux-Freaks der einfachste Weg, die SD-Karte neu zu überschreiben und von vorn zu beginnen.

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